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Capdepera

 

Steckbrief:

Die Kleinstadt Capdepera ist Verwaltungssitz der Gemeinde in der Region (Comarca) Llevant.

 

Einwohnerzahl: 11.247 (1. Jan. 2013)

 

Zur Gemeinde Capdepera gehören folgende Orte:

  • Cala Rajada             (5643 / 6124 Einwohner)

  • Capdepera             (3135 / 3220 Einwohner)

  • Cala Gat             (55 / 55 Einwohner)

  • Cala Lliteras             (696 / 696 Einwohner)

  • Cala Mesquida            (62 / 62 Einwohner)

  • Canyamel             (420 / 420 Einwohner)

  • Es Carregador             (61 / 61 Einwohner)

  • Font de sa Cala (252 / 252 Einwohner)

  • Pedruscada             (214 / 214 Einwohner)

  • Provençals             (122 / 122 Einwohner)

  • Son Moll             (220 / 220 Einwohner)

 

Die Einwohnerzahlen in Klammern stammen vom 1. Januar 2008.

Die erste Zahl gibt dabei die Einwohner der geschlossenen Ortschaften an,

die zweite Zahl die Einwohner der Orte einschließlich der hinzu zu rechnenden „verstreut“

lebenden Bevölkerung außerhalb der eigentlichen Siedlungen. (Quelle: INE)

 

Fläche: 54,92 km²

 

Höchste Erhebung: Puig des Racó, 386 m ü. NN

 

Markttage:

  • Capdepera jeden Mittwoch auf der „Placa Orient“

  • Cala Ratjada jeden Samstag in den Straßen „Carrer del Castellet i carrer Camamil“

 

Sehenswürdigkeiten:

Festung Capdepera

Kulturhistorische Hauptattraktion der Gegend ist die als Castell de Capdepera bezeichnete ehemalige Stadtmauer von Capdepera. Ihr Grundriss ist dreieckig. Ein massiver Verteidigungsturm steht im Eingangsbereich (Südecke), das Portal stammt aus dem 16. Jahrhundert. Seitlich davon befindet sich ein kleinerer Verteidigungsturm. Von hier aus sind die Festungsmauern komplett begehbar. Die vormals innerhalb der Festung stehenden Wohnhäuser für die Siedler, die unmittelbar an die Mauern gebaut worden waren, sind abgerissen. Das ehemalige Hauptportal in der Westecke ist nach Jaume I. benannt.

In der Nordecke befindet sich am höchsten Punkt der Anlage die Kapelle Nuestra Senyora de la Esperanza, die ursprünglich dem Hl. Petrus gewidmet war und eine gotische Marienstatue beherbergt, über die eine Legende erzählt wird: Als Capdepera am Ende des 14. Jahrhunderts wieder einmal von Piraten angegriffen wurde, holten die Bewohner die Madonna zu Hilfe, indem sie sie aus der Kapelle mitnahmen und auf die Mauern stellten. Danach sollen die Angreifer auf wundersame Weise durch dichten aufsteigenden Nebel vertrieben worden sein. Seitdem heißt die Madonna und ihre Kapelle „Nuestra Senyora de la Esperanza“. Außerdem beherbergt die Kapelle eine Christus-Statue aus Orangenholz, die ins 14. Jahrhundert datiert wird und vormals farbig gefasst war.

Das einst Verteidigungszwecken dienende Dach der Kirche (Schießscharten sind noch erkennbar) dient heute als Aussichtsterrasse auf das Meer hinaus nach den Cales de Capdepera und in die Serres des Llevant.

Die Zisterne auf dem Kirchenvorplatz ist dem 15. Jahrhundert zuzurechnen.

Zentral innerhalb des Kastells steht der Festungsturm Miquel Nunis, dessen quadratisches Untergeschoss noch vom maurischen Vorgängerbau stammt. Aus einer Urkunde Jaumes II. erschließt sich das Jahr 1300 als terminus ante quem. Der Turm war bis ins 19. Jahrhundert aufgrund seiner Funktion als Wachturm doppelt so hoch wie heute.

Südlich angrenzend sind die Residenz des Militärgouverneurs sowie Kasernen aus dem 18. Jahrhundert erhalten.

Coves d’Artà

Die Coves d’Artà befinden sich 50 Meter über der Küste an einer Meeresbucht östlich des Ortes Canyamel. Der Name Coves d’Artà stammt noch aus der Zeit vor 1858, da Capdepera keine eigenständige Gemeinde war und zusammen mit Son Servera zum Gebiet von Artà gehörte.

 

Feste:

Capdepera:

  • Am 17. Januar wird in Capdepera Sant Antoni gefeiert, ein Fest mit dem heiligen Antonio und dem Teufel.

  • Alljährlich am dritten Wochenende im Mai findet in Capdepera der Mercat Medieval, ein mittelalterlicher Handwerkermarkt mit Straßenumzügen und musikalischen Darbietungen statt. Es gibt diese Tradition seit dem Jahr 2000, als sie zur 700-Jahr-Feier der Festung eingeführt wurde.

  • Mare de Déu del Carme vom 10. bis 16. Juli, Fest der Schutzheiligen der Fischer, mit einer einmaligen Prozession der Fischerboote auf See.

Cala Rajada:

  • Am 20. Januar wird in Cala Rajada Sant Sebastian gefeiert, das gleiche wie in Capdepera das Sant Antoni Fest, also auch mit Teufeln die durch die Stadt gehen.

  • Sant Roc am 16. August und Sant Bartomeu am 24. August mit Veranstaltungen praktisch den ganzen August über.

  • Am 18. Dezember ist das Fest der Schutzpatronin "Nuestra Senyora de Esperanca"

 

Landsitze:

 

Ausgrabungen aus der Talayotkultur:

 

Geschichte der Gemeinde: Es wird vermutet, dass der Burghügel bereits zur Zeit der Talaiot-Kultur, der balearischen Variante der Bronze- und Eisenzeit, die bei Artà (Ses Païsses) und Canyamel (Es Claper des Gegants) durch Ausgrabungen belegt ist, bewohnt gewesen sein könnte. Römische Navigationskarten verzeichnen an dieser Stelle einen Caput Petrae (‚Felsspitze‘) - aus diesem Begriff soll sich der heutige Name des Orts entwickelt haben. Vor der Eroberung dieses Gebiets durch Jaume I. von Aragón war der zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert von den Mauren errichtete Turm Miquel Nunis das einzige Bauwerk, das sich an der Stelle des heutigen Castell de Capdepera befand, bei dem es sich genau genommen um die Schutzmauer der erst später gegründeten Ansiedlung Capdepera handelt. Der Turm Miquel Nunis diente in diesem damals weitgehend unbewohnten Gebiet wohl hauptsächlich als Ausguck, um den Schiffsverkehr im Kanal von Menorca zu beobachten.

Im Juni 1231 hielt sich König Jaume I. mit einer kleinen Truppe von Soldaten am Cap dela pera auf, um sich durch eine List die Unterwerfung der Muslime von Menorca zu erschleichen. Wie die Quellen berichten, täuschten die Christen den Muslimen auf Menorca durch das Anzünden von mehr als 300 Feuern die Anwesenheit einer großen Streitmacht vor. Nachdem dies mehrere Nächte wiederholt worden war, sandten die Muslime Abgesandte zu den Christen, welche ein heute in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrtes Friedensabkommen unterzeichneten, in dem sie sich dem König unterwarfen und gegen Zahlung eines jährlichen Tributs weitgehend unbehelligt leben durften.

Der Sohn des Eroberers, Jaume II., veranlasste im Jahr 1300 die Gründung des Ortes Capdepera, um die Kontrolle und Verteidigung dieses strategisch nicht unwichtigen Gebiets gewährleisten zu können. Zu diesem Zweck führte er die ca. 200 im Landstrich verstreut lebenden Menschen hier zusammen und ließ die neue Siedlung umfrieden. Die Bauern, die Versorgungsengpässe und Platzmangel befürchteten, folgten dem Aufruf nur schleppend und mussten durch finanzielle Anreize zur Umsiedlung motiviert werden. 1323 wurde unter Jaumes Nachfolger Sanç I. auf dem Hügel eine frühgotische Kapelle erbaut. Die Schutzmauer, deren Bau erst 1386 abgeschlossen war, wurde in den darauffolgenden Jahrhunderten sukzessive verstärkt. Wichtigste Funktion der Anlage war der Schutz der Bevölkerung vor den Angriffen von Piraten.

Als diese Funktion gegen Ende des 17. Jahrhunderts zunehmend obsolet wurde, verließen die Bewohner nach und nach das ummauerte Areal und ließen sich unterhalb des Hügels nieder, wo allmählich die heutige Siedlung entstand. Das Castell de Capdepera war bis 1854 Garnison für eine Dragonereinheit. Im Jahr 1858 wurde Capdepera eine selbstständige Gemeinde, als man den Ort, wie auch Son Servera, verwaltungsmäßig von Artà trennte. Die Besiedlung der Küste um Cala Rajada fand erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Nach Abzug des Militärs wurde die Festung unter wechselnden Besitzern mehrfach restauriert; seit 1983 gehört sie der Gemeinde Capdepera.

 

Ortsverwaltung:

Ajuntament de Capdepera
C/ Ciutat, 20
07580 Capdepera

Telèfon:971 56 30 52
Fax: 971 81 84 91
Kontaktformular:                      www.ajcapdepera.net/contacte/index.html

website der Gemeinde:            www.ajcapdepera.net/
 

 

Informationen zusammengestellt und kommentiert Andreas Wein
Quellen: Internet, insbesondere Wikipedia, Ajuntament

 

Der Ort in wikipedia.de:                 http://de.wikipedia.org/wiki/Capdepera

Der Ort in wikipedia.es:                 http://es.wikipedia.org/wiki/Capdepera

Der Ort in Viquipèdia (catalan):                      http://ca.wikipedia.org/wiki/Capdepera

 

 

 

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