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Xaloc

Xaloc ist einer der acht Winde auf der katalanischen Windrose und bezeichnet den Südostwind.

Es gibt ihn in zwei Ausprägungen:

1. xalocada: ein starker Südostwind

2. xaloquell: ein sanfter Südostwind

 

Ein alter Fischerspruch auf Mallorca lautet:

" Xaloc, molta mar i peix poc!"  (Xaloc bedeutet viel Meer und wenig Fisch)
(siehe auch "W" Windrichtungen)

 

 

 

 

Torre de Xaloc

Der Torre de Xaloc steht auf der Isla de la Torre vor dem Küstenort Illetes, der zu Palma gehört und wird auch Torre de Illetes genannt.

Er wurde 1580 fertiggestellt zur Abwehr von Piratenangriffen.

 

 

 

 

 

 

 

Xeremia

Xeremia: auf Mallorca gebräuchliche Sackpfeife (Dudelsack)

Der Dudelsack wird nicht nur in Schottland gespielt. Seine Ursprünge liegen wohl im Orient (Dudel kommt von dem türkischen „Duduk“ = Flöte). Dass die Araber die Sackspfeife spielten, ist erwiesen. Ob sie diese von den Goten übernahmen oder sie auf die Kelten zurückzuführen sind, ist offen.

Auf Mallorca wurde die Sackpfeife nachweislich schon am königlichen Hof gespielt  zu Zeiten des katalanischen Königs Jaume I., der 1229 Mallorca eroberte. Auf das damals „sac de gemecs“ geht die Xeremia mallorquina zurück. Aus einem Dokument des aragonesischen Königsarchiv von 1343 geht hervor, dass am Hofe ein gewisser Joan Mascum als Sackpfeifenspieler des Königs von Mallorca angestellt war. Da die aragonesische Krone auch Gebiete ausserhalb Spaniens umfasste, insbesondere auch in Italien, verbreitete sich das Instrument auch dort.

Der Name „Xeremía“ (plural: Xeremíes) ist wohl der altfranzösischen Bezeichnung „chalemie“ entlehnt, auf die auch die altdeutsche Bezeichnung „Schalmei“ zurückzuführen ist. Die Dudelsackspieler werden demgemäss „Xeremíers“ genannt. Üblicherweise wurde die Sackpfeife in Gruppen gespielt zusammen mit Trommeln und einhändig gespielten Flöten, die man dann insgesamt „Xeremérs“ nannte und nennt. Die kleinste Gruppe der Xeremíers besteht aus einem Duo, bei dem einer die Sackpfeife spielt und ein anderer mit der einen Hand die einhändige Flöte und mit den anderen Hand die Trommel schlägt.

Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Sackpfeife aber immer mehr an Bedeutung im gleichen Masse, wie andere Instrumente an Bedeutung gewannen, mit denen man „anspruchsvollere“ Musik wiedergeben konnte wie z.B. Cembalo, Klavier, Flöten und Blasinstrumenten mit Ventiltechnik, die einen Tonumfang von mehreren Oktaven boten, während die Sackpfeife nur eine Oktave umfasste.

Erst nach dem Ende der Francodiktatur 1975 und dem Erhalt des Autonomiestatus der Balearen 1983, also erst vor wenigen Jahrzehnten wurde die praktisch schon ausgestorbene Xeremía-Kultur wieder neu belebt und ist mit ein Ausdruck für die eigenständige Kultur der Balearen.

 

Auf Mallorca sind heute noch alte Redensarten erhalten, die die Xeremia zum Thema haben und die Jahrhunderte überdauert haben:

"Mes inflat que unes xeremies"        :  „Aufgeblasener als eine Sackpfeife“

"Alegre com unes xeremies"            :  „Fröhlich wie eine Sackpfeife“.

"Plorar com unes xeremies"             :  „Weinen, wie eine Sackpfeife“.

"Riure-se´n des Sant i ses xeremies":  „Über den Heiligen und die Sackpfeife lachen“.

 

Sehr bekannt sind heute die Xeremiers in Sóller, die bei allen möglichen örtlichen Veranstaltungen nicht fehlen dürfen.  Inzwischen gibt es – wie schon vordem an den Königshöfen des Mittelalters – internationale Zusammenkünfte von Dudelsackspielern, bei denen auch die mallorquinischen Xeremíers vertreten sind.

Veranstaltungen siehe : http://www.xeremiersdesoller.com/

Mehr zu den Xeremiers siehe: http://ca.wikipedia.org/wiki/Xeremiers

 

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