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Patios in Palma de Mallorca

 

B: Die Unterstadt (Ciutat Baixa)

Die westliche Altstadt (westlich von Passeig des Borne und Carrer de la Unió)

 

Legende:

erste Ziffer: lfd. Nr.

zweite Ziffer: Nummer des Gebäudes in unserem Stadtplan

Name des Gebäudes

Strasse sowie Baujahr bzw. Epoche und Epoche von eventuellen Umb- und Anbauten bzw. grundlegenden Reformierungen

 

 

 

58 (201)    Cal marqués de Solleric  (Casal Solleric)

Passeig des Born, 27    (18.Jh)

Eins der wenigen Beispiele eines völlig neu erbauten Hauses aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entsprechend des damaligen Stils ohne Stilelemente oder Spuren aus dem Mittelalter. Die Planung des Hauses wird dem Mallorquiner Gaspar Palmer zugeschrieben. Die dekorativen Elemente sind Arbeiten des italienischen Bildhauers Antonio Soldatti.  Das Anwesen am Passeig Borne beherbergt u.a. Kunstausstellungen, ein Café und eine Touristeninformationsstelle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

59 (203)    Can Socies-Gradolí

Carrer Sant Gaietà, 3    (14.Jh / 19.Jh.)

Ein Gebäude, in dem sich einer der schönsten Innenhöfe des 14. Jahrhunderts befindet, der erst unlängst nach einem Projekt des Architekten Pere Rabassa wieder instand gesetzt worden ist. Die Eingangshalle ist durch einen Spitzbogen vom Innenhof und der mit Sicherheit im 19. Jahrhundert veränderten Treppe, die bis zur Eingangshalle aus dem 14. Jahrhundert führt und zu einer Halle mit einer Galerie von geteilten Bogenfenstern mit Blick auf den Innenhof aufsteigt, getrennt.

 

 

60 (205)    Can Granada (Can Zagranada)

Carrer de Can Granada, 10    (16.Jh. / 17. Jh.)

Wohnhaus der Familie Rossinyol de Sagranada, mindestens seit dem 16. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert erweitert durch Anbauten. An der Fassade sind ein wiederhergestelltes Fenster sowie zwei teilweise wiederhergestellte Fenster zu sehen, die vorher durch Balkone verdeckt worden waren. Der halbrunde Eingang führt uns zum Eingang. Ein abgesenkter Bogen mit Kapitellsäulen, im ionischen Stil erbaut, führen uns zum ersten Innenhof. Gegenüber des Eingangs, auf der anderen Seite des ersten Innenhofs, umgibt ein abgesenkter Bogen die Treppe, die uns zur ersten Etage hinaufführt. Auf der ersten Etage stossen wir auf eine Galerie mit drei halbrunden Bögen mit zwei Säulen und zwei Pfeilern, mit einem Baluster in der unteren Hälfte. Der Durchgang auf der linken Seite des ersten Innenhofs ist mit einer Holzdecke geschmückt und von zwei abgesenkten Bögen umgeben. Dieser Durchgang führt uns zu einem bescheidenen, zweiten Innenhof  Sein Hof hat eine besondere Form, da das Grundmuster Hof-Garten abgewandelt wird in zwei durch einen überdachten Gang getrennte Höfe. Ebenfalls ungewöhnlich die völlig unterschiedlichen Säulen und Bögen im gleichen Hof.   Im Laufe des XVII. Jahrhunderts wurden verschiedene Umbauten zur Flächenvergrösserung im Haus vorgenommen, dank der Vereinigung mit dem Nachbarhaus, Can Jòlit, durch die Heirat zwischen Baltasar Rossinyol de Sagranada und Magdalena Jòlit, Eigentümerin des Hauses, nach der das Haus benannt wurde. Während des ersten Drittels des XVIII. Jahrhunderts wurde der Stadtpalast mit einem weiteren Haus vereint, mit dem Herrenhaus von Baltasar Miquel Serra Nada. Im Jahre 1734 war das Haus Eigentum der Baltasar Rosiñol de Zagranada y Dameto Familie.

 

 

61 (210)    Ca´n Weyler

Calle de la Pau, 5    (14.Jh. / 17.Jh. / 19.Jh.)

Sowohl die Aussenseite als auch das Innere des Gebäudes weisen immer noch die typische Verteilung eines traditionellen Stadthauses auf. Das Gebäude hat drei Etagen. Das Erdgeschoss hat mehrere Öffnungen und zur rechten Seite des Portals stossen wir auf einen Grabstein zur Erinnerung an General Weyler. Auf der ersten Etage befinden sich drei Zwillingsfenster mit Mittelsäulen und auf der oberen Etage stossen wir auf vier weitere Fenster dieser Art. Die herausragendste Eigenschaft des Interieurs ist ein zentraler Innenhof mit einem abgesenkten Bogen zur linken Seite und einem weiteren zur Rechten, auf dem wir ein Anagramm von Jesus entdecken. Nach Durchschreiten eines mit einem Holzdach geschmückten Bereichs, stossen wir auf eine Treppe zur Rechten, die von einem abgesenkten Bogen umrahmt wird, auf dem das Wappen der Belloto Familie zu sehen ist. Auf der oberen Etage treten wir in einem Saal, welcher sich durch Unterteilungsbögen, mittelalterliche und rechtwinklige Bögen zur Fassade hin auszeichnet.

Das Haus stammt aus der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. Der erste wichtige Umbau wurde im XVII. durchgeführt. Bei dem Umbau wurde der Innenhof auf die rechte Seite des Hauses verlagert. Zur Mitte des XVIII. Jahrhunderts wurde ein Schlafzimmer im Barockstil auf der ersten Etage eingebaut und in zwei Bereiche aufgeteilt.
Im XIX. Jahrhundert wurden die Fassade und der Eingang Gegenstand von Veränderungen, wobei zwei Balkone hinzugefügt wurden und einer der Rundbögen zugemauert wurde, um ein Fenster einzubauen. Bis zum XVII. Jahrhundert war das Haus Eigentum der Despuig Familie. Danach wurde es Eigentum der italienischen Kaufmannsfamilie Belloto.
Im Jahre 1730 gehörte das Haus Joan Ballester. Nach seinem Tod erwarben die Jesuiten das Eigentum an der Liegenschaft. Von 1769 bis 1817 war das Haus Eigentum der Teatiner. Im Jahre 1817 wurde es an Joan Alorda Bestard verkauft, der es in drei Teile aufteilte, die wiederum zwischen den Jahren 1866 und 1891 von Fernando Weyler Laviña und seinem Sohn Valerià Weyler Nicolau vereint wurden  Laut der "abgeänderten Wahlliste" des Jahres 1864 befand sich das Haus auf Block Nummer 159 und war Eigentum von Herrn Fernando Weyler "Inspektor des Militär-Gesundheitsdienstes" (AMP, 1060). Valerià Weyler verkaufte das Haus im Jahre 1911 an die "Casa Bressol del Nin Jesús", die das Haus bis zur letzten Dekade der 70er Jahre bewohnte.

 

 

62 (215)    Can Belloto

Carrer de Sant Feliu, 10    (15.Jh. / 16.Jh.)

Haus mittelalterlichen Ursprungs, das im Jahre 1606 vom Genoveser Juristen J. Francesco Pavesi erworben wurde. Dieser baute es im manieristischen Stil wieder auf, einem Stil der eher typisch für den Herkunftsort des Besitzers war, als für die Architektur Palmas, wobei jedoch der Innenhof fast unberührt blieb.

 

 

63 (220)    Ca´n Montenegro (Cal comte de Montenegro / Ca´n Despuig))  

Carrer Montenegro, 2    (15.Jh. / 17.Jh.)

Die Fassadenstruktur des Gebäudes, das auch unter dem Namen Ca´n Despuig bekannt war, weist die traditionelle Aufteilung in drei Etagen auf. Das Erdgeschoss ist mit zwei Rundbogeneingängen geschmückt. Zwischen den zwei Türen sehen wir das Wappen der Familie  Despuig, mit einer Inschrift, die an die Ernennung von Ramón Despuig Martínez de Marcilla als Grossmeister des San Juan de Malta Ordens (1737) erinnert. Die Herrschaftsetage hat 5 Balkone aus Stein mit einem schmiedeeisernem Geländer. Der Vorbau weist verschiedene Elemente auf, wie z.B. achteckige Säulen in der Mitte, `ajimez´ Fenster mit Säule in der Mitte auf der linken Seite und Conopial-Bögen auf der rechten Seite.
Die Lobby, oder Eingang, ist mit einer getäfelten Holzdecke geschmückt. Ein abgesenkter Bogen wird von toskanischen Säulen gestützt und führt zu dem kleinen, umgebauten Innenhof. Die abgesenkten Bögen seitlich des Innenhofs wurden zugemauert und die dorischen Säulen im Serliano-Stil wurden in eine kürzlich erbaute Wand eingebettet. Auf der rechten Seite finden wir einen in die Mauer eingebauten mehreckigen Brunnen. Im hinteren Bereich entdecken wir einen weiteren abgesenkten Bogen der die Treppe umgibt. Die Treppe, die einen Handlauf aus Metall hat und das Wappen der Familie Despuig präsentiert, führt zu dem Podest der Herrschaftsetage. Das Podest ist zum Innenhof hin mittels einer Galerie geöffnet. Diese Galerie besteht aus drei halbrunden Bögen, die von toskanischen Säulen gestützt werden und aus einer Balustrade im unteren Teil.

Das Gebäude stammt aus dem XV. Jahrhundert. Im Jahre 1576 war es Eigentum von Miquel de Santjoan. Zu Beginn des XVII. Jahrhunderts wurde die Familie Despuig Eigentümerin des Hauses. Später würde ein weiteres Haus angebaut, welches im Jahre 1576 Eigentum von Garau Pont war. Es wurden bedeutende Umbauten durchgeführt,die dem Gebäude einen Barock-Stil verliehen.

Laut dem Inventar aus dem Jahre 1627, Zeitpunkt zu dem das Haus Eigentum von Ramón Despuig Santmartí wurde, verfügte das Haus neben anderen Zimmern über "ein Wohnzimmer typisch für die grossen Häuser, ein Wohnzimmer zur Strasse hin, einen Pferdestall, ein grosses Zimmer, ein Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer, eine Kapelle, ein Hauseingang, ein Speiseölgeschäft unter dem Wohnzimmer, ein Kapellenstudio, ein Strassenstudio, Pferdeställe und eine Bibliothek". Seit den Zeiten von Kardinal Despuig bis zu Beginn des XX. Jahrhunderts beherbergte das Haus eine der wichtigsten Kollektionen an Gemälden und Kunstobjekten Mallorcas.  

Im Jahre 1658 verlieh König Felipe IV. Herrn Ramón Despuig Rocabertí, Ritter des Calatrava Ordens und Kapitän der Pferde und Schutzschilder des Königreichs von Mallorca, den Titel Graf von Montenegro. Es war Ramón Despuig, der durch Eheschliessung mit Melciora Martínez de Marcilla den Titel Graf von Montoro für das Despuig erwarb. Einer der wichtigsten Persönlichkeiten dieser Familie war Kardinal Antoni Despuig Dameto (1745-1813), Gelehrter und bedeutender Mäzen der Künste.

 

Wie hinlänglich bekannt, verbrachten die Schriftstellerin George Sand (1804 - 1876) und ihr Geliebter, der polnische Komponist Frederic Chopin, den Winter 1838/1839 auf Mallorca. In der Zeit schrieb sie das bekannte Buch "Ein Winter auf Mallorca".

In dem Buch beschreibt sie auch ihren Besuch im Ca´n Montenegro und ein unvergessliches Erlebnis in der eindrucksvollen Bibliothek:

"Der angesehenste Palast Palmas ist der Palast des Grafen von Montenegro, ein 80-jähriger Mann der früher einmal Generalkapitän war. Er ist einer der vornehmsten und reichsten Persönlichkeiten auf Mallorca. Dieser Herr besitzt eine Bibliothek, die wir besichtigen durften. Allerdings öffnete ich kein einziges Buch dort. Ich wäre nicht in der Lage gewesen Äusserungen zu dieser Bibliothek zu machen (nicht zuletzt wegen meiner Angst vor Büchern) hätte ein sehr weiser Landsmann mich nicht über die literarischen Schätze aufgeklärt, an denen ich mit Gleichgültigkeit entlang schlenderte, genauso wie in der Fabel, in der der Hahn die Perlen ignorierte. (...)

Bei Niederschrift dieser Notiz überkommt mich ein Schauder, denn es erinnert mich an einen grausamen Vorfall. Wir befanden uns in der Bibliothek des Hauses Montenegro und der Kaplan rollte eine Gewässerkarte vor uns auf, ein wertvolles und seltenes Denkmal, das von Americo Vespucci für 130 Golddukaten erworben wurde. Gott weiss wie der Antiquitäten-Enthusiast, Kardinal Despuig, dieses erworben hatte... einer der ca. vierzig oder fünfzig Bediensteten des Hauses hatte die Idee, ein Tintenfass aus Kork auf eine der Ecken der Papierrolle zu platzieren, um das Dokument auf dem Tisch aufgerollt zu lassen. Das Tintenfass war voll, voll bis obenhin! Die Papierrolle, stets gewöhnt aufgerollt zu sein, und vielleicht von einem bösartigen Geist angetrieben, bemühte sich, knirschte, sprang auf, löste sich von allen erdenklichen Hindernissen und rollte sich auf. Dabei schleifte sie das Tintenfass mit sich, das in der Papierrolle verschwand. Man hörte einen Schrei: der Kaplan verblasste mehr als die Papierrolle. Sie rollten die Gewässerkarte auf, hegten immer noch vergeblich Hoffnung! Welch eine Tragödie! Das Tintenfass war leer! Die Karte war überflutet und die wunderschön porträtierten Miniaturkönige segelten buchstäblich in einem Meer, das schwarzer als der Pont-Euxin war. Alle verloren ihre Nerven. Ich glaube, der Kaplan fiel in Ohnmacht. Die Bediensteten eilten zur Hilfe mit Wasserkübeln, wie bei einem Feuer. Bewaffnet mit einem Schwamm und einem Besen fingen sie an, die Karte zu säubern und fegten den Mischmasch aus Königen, Meeren, Inseln und Kontinenten."

 

 

64 (221)    Can Cabrer

Carrer Montenegro, 6    (17.Jh. / 19.Jh. / 20.Jh.)

Vom 17. bis 19. Jahrhundert fügte die Familie Despuig ihrem eigentlichen Haus weitere Anbauten hinzu. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude jedoch geteilt. Ein Teil ging in den Besitz der Familie Borràs und Cabrer über. Dieser Teil schließt einen Innenhof aus dem 17. Jahrhundert ein.

 

 

65 (225)    Can Llull

Carrer del Forn de la Glòria, 18    (16./17. /18./19. Jh. )

Das Haus hat einen Rundbogen und umgibt einen Patio, welcher sich durch seinen Originalzustand auszeichnet: zwei abgesenkte, gekreuzte Bögen ruhen auf einer zentralen, achteckigen, stärkenden Säule, die nachträglich zu den kreuzenden Bögen eingebaut wurde.
Zur Rechten, ein kleinerer, abgesenkter Bogen mit ionischen Kapitälsäulen umgibt eine Treppe, die zu einer Galerie mit Balustrade hinaufführt. Die zentrale, stärkende Säule, die höchstwahrscheinlich im XIX. Jahrhundert hinzugefügt wurde, bringt das gewagte Design zum Ausdruck, welches in den abgesenkten Bögen der Patios der Innenstadt vorzufinden war. Es ging so weit, dass später sogar stützende Elemente hinzugefügt werden mussten, um den Bögen den nötigen Halt zu geben.

Dieses Grundstück wird zum ersten Mal im Jahre 1576 erwähnt, und weist ein bescheidenes Haus, Eigentum von Magdalena Bonapart, auf.
Ramón Llull Bordoy kaufte das Haus der Truyols Familie im Jahre 1627 ab. Somit wurde die Llull Familie (Kaufleute aus Manacor) der neue Eigentümer des Hauses. Im Jahre 1694 wurde das Haus vom Presbyterianer Gabriel Llull Fontiroig erworben. Im Jahre 1715 wurde es zum Eigentum des Kapitäns Antoni Bauló. Die Mataró Familie wurden die neuen Eigentümer des Hauses im Jahre 1780. 1849 gehörte es dem Misser Antoni Marcó Mataró.

Das Gebäude, so wie es heute zu sehen ist, stammt aus dem XVII. Jahrhundert und wurde im 18. und 19.Jh. mehrfach umgebaut.

 

 

66 (230)    Abaco

St. Joan, 1    (17.Jh.)

Stadtpalast aus dem 17. Jh., in dem sich eine Cocktailbar befindet (aufwendiger Blumenschmuck, gehobene Preise). Die Wohnräume in der ersten Etage können besichtigt werden.

 

 

67 (240)    Palau Sa Font

C/ Apuntadores 38   (16.Jh.)

Künstlerhotel in einem Stadtpalast aus dem 16.Jh.

 

 

 

 

 

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