​Mallorca von A - Z

Geschichte des Weins

 

Bereits die Römer, ausgewiesene Kenner des Weinbaus,  bauten auf Mallorca Wein an, nachdem sie im Jahr 123 v.Chr. die Insel besetzten. Plinius der Ältere, der im 1.Jh. n.Chr. in seiner "Historia Naturalis" die fünf Städte Mallorcas beschrieb, pries die Weine der Insel und verglich sie mit den besten Weinen Italiens.

Während der arabischen Herrschaft ab 902 n.Chr. wurde den Verboten des Korans zum Trotz weiterhin Weinbau betrieben. Der Maure Ben Abet, der den christlichen König Jaume I. bei dessen Eroberung der Insel im Jahr 1229 unterstützte und dafür mit dem Landgut Alfabia bedacht wurde, bot diesem Trauben der Insel von ausgezeichneter Qualität an.

Nach der Eroberung unterstützten die später durch die Heirat von Isabella I. von Kastilien und Ferdinand von Aragón vereinigten Königshöfe von Kastilien und Aragón dann eine Ausweitung des Weinbaus durch die Vergabe von Pflanzlizenzen. Weinbestellungen seitens der beiden Königshäuser waren recht häufig und belegen die Beliebtheit der mallorquinischen Weine auch in dieser Zeit.

Im Jahr 1862 wurde der Kontinent und insbesondere Frankreich von der Reblaus heimgesucht und musste in der Folge in grossen Mengen Wein einführen (vorrangig aus Spanien und Italien), um den einheimischen Bedarf zu decken,. Die Weinberge auf der Insel dehnten sich entsprechend der gesteigerten Nachfrage rasch aus. In den Jahren von 1865 bis 1890 erreichte die Weinerzeugung auch der Menge nach ihren Höhepunkt auf Mallorca.

Bedeutende Mengen des Insdelweins wurden weiterhin nach Frankreich exportiert. Weinbau und Kellereiwirtschaft gewannen vor allem im Raum Binissalem grosse Bedeutung und sorgten für entsprechenden wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 1891 wurden fast 50 Mio l Wein verkauft, hauptsächlich nach Frankreich und auf das spanische Festland.

 

Einen dramatischen Einschnitt erlebte die Weinerzeugung auf Mallorca dann selbst im Jahr 1891, als die Reblaus nun auch die Insel heimsuchte und praktisch den gesamten Bestand der Reben vernichtete und damit die Haupteinnahmequelle der Insel zerstörte. Diese Katastrophe führte dann zu einer grossen Emigrationswelle von 1891 bis 1895. 
Nur langsam wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Weinanbau wiederbelebt.

Nach Beendigung des spanischen Bürgerkriegs verzeichnete der Weinbau dann jedoch wieder einen Rückgang, da die landwirtschaftlichen Flächen für den Anbau anderer landwirtschaftlicher Produkte benötigt wurden.

Seit den 1980er Jahren erlebt der Weinbau auf Mallorca eine Renaissance, in der sich eine zunehmende Zahl junger Winzer der Herstellung hochwertigerer Weine verschrieb.